Konferenzsitzung zu “Climate resilience of globalized Eurasian food chains” beim IAMO Forum 2017

Jedes Jahr bringt das IAMO Entscheidungsträger aus Wissenschaft, Politik und Agrarwirtschaft beim IAMO Forum zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zusammen. Im Jahr 2017 fand es vom 21.-23. Juni in Halle (Saale) statt und ist dem Thema “Eurasian Food Economy between Globalization and Geopolitics” gewidmet. Der gemeinsame Workshop von IAMO-ZALF-PIK adressierte klimabedingte Herausforderungen und Risiken für die weitere Entwicklung der Lebensmittelketten und des Lebensmittelhandels in der besagten Region.

Der Agrarsektor in den eurasischen Transformationsökonomien ist mit verschiedenen Entwicklungsbeschränkungen verbunden, z.B. dem mit Bodendegradation, Mangel an Bewässerung und finanziellen Ressourcen einhergehenden Rückgang landwirtschaftlicher Anbauflächen. Zusätzlich erhöht der Klimawandel die Verwundbarkeit der ländlichen Produzenten. Auch in Kasachstans, Russlands und der Ukraine führten schwere Dürren und Brände in Getreideanbaugebieten in den Jahren 2008, 2010 und 2012 zu einem deutlichen Produktionsrückgang. Darüber hinaus kommt es häufiger zu Starkregenfällen mit der Gefahr von Überschwemmungen vor allem in den Gebirgsregionen. Dem „Intergovernmental Panel on Climate Change“ zufolge werden Wetterextreme auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Fehlende Anpassungsstrategien machen den Agrarsektor anfällig für dieses Klimarisiko und gefährden so den Lebensunterhalt der Landwirte. Da Kasachstan, Russland und die Ukraine zu den größten Getreideexporteuren weltweit gehören, können Klimarisiken auch über die Grenzen der Transformationsökonomien hinaus zu einer Nahrungsmittelunsicherheit führen. Oft führen diese plötzlichen Preisvolatilitäten zu impulsiven Reaktionen von Entscheidungsträgern auf höherer politischer Ebene und verursachen große Unsicherheiten in den regionalen und internationalen Handelsbeziehungen. Der Workshop betrachtet dieses Thema von verschiedenen Seiten. Ein erster Beitrag wird die allgemeinen Mechanismen der Preisübertragung in der gesamten Lebensmittelkette diskutieren, um die Auswirkungen von Klimaereignissen auf die Lebensmittelpreise zu bewerten. Ein zweiter Beitrag beurteilt das Ausmaß des Klimarisikos in der Region. Beide Themen sind in einer dritten Präsentation verknüpft, die die Auswirkungen von Wetterschocks auf die Agrarrohstoffpreise in Zentralasien erörtert. Eine abschließende Präsentation gibt einen Überblick über Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und deren Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise.

Beteiligte Institute

Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO)

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)

Veranstaltung

IAMO Forum 2017 - Eurasian Food Economy between Globalization and Geopolitics, session on "Climate resilience of globalized Eurasian food chains", 21.-23.07.2017

Ansprechpersonen

Dr. Lena Kuhn (IAMO)

Dr. Ihtiyor Bobojonov (IAMO)

Dr. rer. agr. Ahmad Hamidov (ZALF)

Dr. Miodrag Stevanović (PIK)

Projektlaufzeit

08/2016 - 06/2017