Potenziale von unabhängigen Fiskalbeiräten und Frühwarnsystemen für die Krisenprävention

Die europäische Wirtschafts- und Finanzkrise hat große Defizite sowie Gefahren für die effektive Funktionsweise der Währungsunion zu Tage gefördert. Obschon einige Verbesserungen im Kontext der Krise erzielt werden konnten, bleiben signifikante Defizite im institutionellen Design des Euroraums bestehen. Vor diesem Hintergrund behandelt dieses Projekt Reformvorschläge zur Stärkung der Krisenresilienz des Euroraums. Im Speziellen werden der Beitrag und das Potenzial von unabhängigen Fiskalbeiräten in der Europäischen Union untersucht. Durch eine Entpolitisierung wirtschaftspolitischer Beratung und Entscheidungsverfahren kann ein Beitrag geleistet werden für eine nachhaltigere Wirtschaftspolitik, nicht nur in Situationen einer akuten Krise, sondern bereits beim Aufbau von Ungleichgewichten. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es aber neuer Instrumente zur Identifikation von Ungleichgewichten, die sich im Vorfeld von Krisen aufbauen. Daher ist ein weiterer Untersuchungsgegenstand in diesem Projekt die Entwicklung eines Frühwarnsystems zur rechtzeitigen Erkennung der Anzeichen von Krisen. Letzteres sollte auch ein integraler Bestandteil von Insolvenzverfahren für Nationalstaaten sein.

Während das Projekt einen ökonomischen Schwerpunkt aufweist, bedarf es für eine ganzheitliche Analyse auch der Expertise aus dem rechts- und politikwissenschaftlichen Bereich. Hierfür werden Wissenschaftlicher aus anderen Instituten und Fachrichtungen eingebunden und Partnerschaften aus anderen Forschungsnetzwerken genutzt. 

Beteiligte Institute

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim

Publikationen

Dreger, Christian; Kholodilin, Konstantin A. (2018): Early Warning System of Government Debt Crisis. Discussion Papers 1724.
Zur Publikation

Veranstaltungen

Workshop des Leibniz-Forschungsverbundes Krisen in einer globalisierten Welt
(10. April 2017)

Ansprechpersonen

Prof. Dr. Christian Dreger (ehem. DIW)

Prof. Dr. Friedrich Heinemann (ZEW)

Projektlaufzeit

09/2016 - 09/2017