Armut, Migration und Entwicklung: Westdeutschland und Asien in den 1970er und 1980er Jahren

Armut gilt seit den 1970er Jahren als globale humanitäre Krise und entwicklungspolitisches Schlüsselproblem, mit dem sich nicht zuletzt die Bundesrepublik Deutschland als wichtiger Geberstaat von Entwicklungshilfe auseinandersetzen musste. Hinzu kam die weltweit steigende Zahl an Flüchtlingen, insbesondere in den ärmsten Ländern des „globalen Südens“, was den Nord-Süd-Gegensatz weiter vertiefte.

An dieser Schnittstelle zwischen Armut, Migration und Entwicklung setzt das Projekt an und geht drei Fragestellungen nach:

  1. Wie problematisierten westdeutsche Entwicklungspolitik und Zivilgesellschaft Massenarmut, Migration und Entwicklung seit der Umbruchszeit nach dem Boom?
  2. Inwiefern wurde die in der Grundbedürfnisstrategie angelegte Konzentration der bundesdeutschen Entwicklungs(hilfe)politik auf die Bekämpfung der absoluten Armut mit der UN-Initiative des Auswärtigen Amtes (1980) zur Vermeidung neuer Flüchtlingsströme im „globalen Süden“ verknüpft?
  3. Welche Motive, Normen und Handlungsimperative spiegeln sich in den Praktiken westdeutscher Entwicklungshilfe? Das Projekt fokussiert anhand eines spezifischen humanitären Krisenherds in Asien auf die entwicklungspolitischen Konzepte und Praktiken verschiedener staatlicher und nichtstaatlicher Akteure in ihrer wechselseitigen Verflochtenheit auf globaler und lokaler Ebene. Damit bieten sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zu laufenden Projekten des Leibniz-Forschungsverbundes „Krisen einer globalen Welt“, insbesondere im Rahmen Arbeitsgruppe „Humanitäre Krisen“.
Beteiligte Institute

Institut für Zeitgeschichte (IfZ)